Das erste Aufwachen im Kelohovi ist immer ein spezieller Moment. Zum einen ist es sehr ruhig, zum anderen wahrscheinlich schon gegen Mittag, und dazu kommt noch die grosse Vorfreude auf das erste Frühstück.

Tom unser Master-Früchte-Schnippler zauberte schon am ersten Tag eine Tellerplatte voll wunderbar geschnittenen frischen Früchten. Das kompensierte das etwas spärliche Frühstück, da unsere grosser Einkauf ja noch anstand.

Geschmeckt hat es allemal, und seinen Sinn nicht verfehlt. Marcel beginnt schon mal mit der Schwerstarbeit und räumt den Weg frei damit wir nach dem Einkauf direkt neben das Haus fahren können.

Tom beginnt schon mal die Sauna auf Vordermann zu bringen, so dass den bevorstehenden Saunagängen nichts im Weg stehen kann.

Den leichtesten Job hat sich Ivo gekrallt, er machte sich daran die Einkaufsliste fertig zu stellen. Hauptsache jeder war mit etwas beschäftig und konnte die gewonnene Energie durch das Frühstück wieder verpuffen.

So gegen...hm ja das hier mit der Zeit ist so eine Sache. Schon haben wir uns wieder schnell eingewöhnt im Kelohovi und die Zeit überhaupt nicht mehr im Griff. Jedenfalls sind wir dann losgefahren in Richtung Levi um unseren Grosseinkauf zu tätigen.

Bedauerlicherweise wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht was uns in Levi erwartet. Hätten wir eine Ahnung gehabt, ich glaube wir hätten uns diesen Weg erspart und wären Zuhause geblieben.

In Levi angekommen, trauten wir unseren Augen nicht. Noch nie haben wir in all den Jahren so einen Menschenauflauf gesehen. Es machte den Anschein von Mobilmachung, und jeder versucht sich noch mit möglichst vielen Lebensmitteln einzudecken.

Uns blieb jedoch nichts anderes übrig als uns in das Getümmel zu stürzen und uns mit Ellenbogen, Füssen und Hände durch den Market zu kämpfen. Nach kurzer Zeit schon dachten die drei Schlauen: Lass uns hier nur das Nötigste holen damit wir schnell wieder raus sind. Die Idee war nämlich, in einen anderen Market zu fahren mit der Überzeugung, dort müsse es viel weniger Leute haben.

Denkste! Im nächsten Market war noch mehr los, ja sogar noch eine Wahlveranstaltung. So entschliessen wir uns kurzerhand auch in diesem überfüllten Laden nur die wichtigsten Einkäufe zu tätigen. An diesem Standort ist auch die lokale Ausgabestelle für Alkohol gegen Euro. Kurz 7 Flaschen Wein erstanden und ab ins Auto

Theoretisch fehlen uns nun nicht mehr viele Sachen. So haben wir noch die letzte grosse Glanzidee und fahren zu unserem altbewährten Market in Sirrka, unser wichtigster Lieferant in all den Jahren in Finnland. Tatsächlich fahren wir auf den Parkplatz und welche Wohltat als wir sehen, praktisch keine Autos vorhanden.

Die Freude war nur von kurzer Dauer. Wir standen vor geschlossenen Türen und mussten leider feststellen, dass es unsere Lieblings-Fleischbeschaffungs-Theke nicht mehr gibt.
Ihr ahnt vermutlich schon was kommt. Genau, wir mussten zurück nach Levi ins grosse Getümmel um die restlichen Einkäufe zu tätigen. Die nette Dame an der Kasse hatte sichtlich Freude als die drei Touristen, welche vor 30 Minuten schon zwei Einkaufswagen gefüllt hatten und den ganzen Laden zum Stillstand brachten, nun nochmals mit zwei gefüllten Wagen da standen.

Völlig fertig und ausgelaugt, da half auch das Frühstück nicht mehr, machen wir uns auf dem schnellsten Weg zurück ins Kelohovi.

An diesem Tag schien unsere Pechsträhne nicht abzureissen. Mit unseren sämtlichen getätigten Einkäufe im Heck des Fahrzeuges, vermutlich ein klein wenig überladen, entstand das nächste Problem für uns: Mit dem frontangetrieben Fahrzeug und hoffnungslos überladenem Heck war die Traktion der Vorderräder im einstelligen Prozentbereich. So fuhr unser Driver Marcel mit uns zurück, als wären wir auf hoher See. Für aber kein Problem, schliesslich war er in der Marine.

Als wir es geschafft haben unser Fahrzeug vor dem Eingang vom Kelohovi zu parkieren, machten wir uns umgehend daran unsere erworbenen Utensilien zu verstauen.

Wenn man alle unsere Einkäufe auf dem Boden so sieht, könnte man meinen das sei Proviant von 10 Personen für 3 Wochen. Sind wir mal gespannt wo wir das alles unterbringen. Sowohl in der Küche wie auch bei uns.

Alles verräumt beginnt schon der nächste Event. Wir müssen uns unbedingt etwas erholen, setzten uns in die Sessel und Sofas und schauen uns erstmals einen Film an. Mit Bier und allem was dazugehört lauft auf der frisch installierten Leinwand "London has Fallen".

Marcel beginnt nach dem Film sich in der Küche nützlich zu machen. Er bereitet schon mal sämtliche Beilagen vor. Den frischen Lachs übernimmt Ivo und so kommen wir schon das erste Mal in 2017 zu einem kulinarischen Lekerbissen!

Kartoffelpüree und Kartotten angeschwizt in Zwiebeln und Knoblauch garnieren den Lachs auf dem Teller, welcher in Butter mit Knoblauch angebraten wurde. Dazu verköstigten wir einen herrlichen Rotwein namens "Matua". Ein vorzüglicher Pinot Noir.

Grundsätzlich sind wir ja bescheiden, aber dieses Menu...Aiaiaia, da haben wir grosses Kino geliefert. Da war "London has Fallen" quasi eine seichte Rosamunde Pilcher-Romanze dagegen.

Nun war es endlich an der Zeit und wir durften unseren ersten Saunagang abhalten. Eine unglaubliche Wohltat nach diesem aussergewöhnlichen Stresstag in die Sauna zu sitzen und alles nochmals Revue passieren zu lassen. Nach der Sauna war dann die gewohnte Entspannung hier oben wieder vorhanden. Nicht umsonst heisst es ja das Paradies im hohem Norden.

Danach kommt doch noch etwas Hektik auf, da unsere obligaten Makkera noch gegrillt werden wollen. Da das Feuer noch nicht ganz die optimale Glut hat, müssen wir bisschen nachhelfen. Der nächste Film ist schon angekündigt und so verschlingen wir in Kürze noch einen Satz Makkera damit der Film zeitnah beginnen kann. Nicht alle haben es geschafft den interessanten Film "Black Mass" im vollen Umfang beizuwohnen. Es bleiben nur Spekulationen wer den Film bis zum Ende geschaut hat. Nach dem Ende des Films verblieben noch geschätze 25 Sekunden und im Kelohovi fielen alle in den Tiefschlaf.

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